Der 16. Kinder- und Jugendbericht zeigt die entsprechenden Entwicklungsbedarfe im Feld der politischen Bildung auf und spricht zahlreiche Empfehlungen aus. Ausgangslage ist, dass politische Bildung nicht neutral sein kann und im Sinne einer demokratischen Bildung zu verstehen ist: "Politische Bildung ist demnach ein Prozess der Bildung von Mündigkeit, der sich am "unhintergehbaren Kern" der Demokratie mit Prinzipien wie Gleichheit, Pluralismus, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Minderheitenschutz orientiert." Politische Bildung findet während der gesamten Kindheit und Jugend satt. Der Bericht analysiert politische Bildung unter anderem in Familien, Kindertagesbetreuung, Schule und Ganztagsbildung, beruflicher Bildung, Hochschulen, Kinder- und Jugendarbeit, parteinaher Jugendbildung, Protesten und sozialen Bewegungen, Freiwilligendiensten, Bundeswehr und Medien beziehungsweise digitalen Welten. Er weist darauf hin, dass politische Bildung transnational zu denken ist, ein Recht aller jungen Menschen und mehr als reine Extremismusprävention. Sie hat ergebnisoffene Angebote für alle jungen Menschen zu machen, die an ihren Ressourcen und nicht an ihren Defiziten ansetzen. Auch die Auswirkungen der Coronakrise sind Teil des Berichtes. Darin wird die Bildungsungleichheit als besondere Herausforderung für die politische Bildung sehr sichtbar.
Ein besonderes Augenmerk legt der Bericht auch auf die Kinder- und Jugendarbeit und ihre unterschiedlichen Angebotsformen. Er kritisiert die schwach ausgeprägte Kooperation der unterschiedlichen Angebotsfelder der Kinder- und Jugendarbeit. Aber gleichzeitig wird deutlich darauf hingewiesen, dass vor dem Hintergrund einer zurückgehenden Zahl der Einrichtungen der außerschulischen politischen Jugendbildung neben den befristeten Förderprogrammen wie "Demokratie leben" etablierte und rechtlich abgesicherte Regelstruktur in diesem Bereich auszubauen ist.
Den 16. Kinder- und Jugendbericht in einer Kurzfassung und ausführlich finden Sie hier.